Mittwoch, 23. Dezember 2009
Mein Hobby
Gestern hatte ich die Zeit, ein ganzes Bibelkapitel zu übersetzen. Dies ist keine perfekte Übersetzung und sie müsste auch noch mal Korrektur gelesen werden. Ich hatte auch keine Zeit, einen ausführlichen Kommentar zu meinen Übersetzungsentscheidungen anzufertigen, wie z.B. zu 1,1.18, zur Verwendung von "Jehova", zur Übersetzung "vertrauen" statt glauben.

Ich habe mich bemüht, die Gedanken in meiner Alltagssprache auszudrücke, so weit möglich (wie sagt man heutzutage: "Amen, Amen, ich sage dir..."?). [In eckigen Klammern habe ich Worte eingefügt, die zwar nicht direkt im griechischen Text zu finden sind, die aber implizit mitgemeint sind bzw. die erforderlich sind, um den Text im deutschen lesbarer zu machen] Und mit dieser kleinen Vorrede kommt hier:

Johannesevangelium, Kapitel 1

(1) Zu Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war ein göttliches Wesen.1
(2) Dieses war zu Anfang bei Gott.


(3) Alles ist durch seine Vermittlung entstanden,
und ohne es ist kein einziges Ding entstanden von dem, was entstand.2


(4) In ihm war Leben
und das Leben war das Licht der Menschen.
(5) Und das Licht scheint in der Dunkelheit
und die Dunkelheit hat es nicht überwältigt.


(6) Ein Mensch trat auf (mit Namen Johannes), der von Gott ausgesandt war. (7) Dieser kam als ein Zeugnis, um das Licht betreffend Zeugnis abzulegen, damit alle durch seine Vermittlung Vertrauen haben3 könnten. (8) Er war nicht [selbst] das Licht, sondern [er kam], um vom Licht Zeugnis abzulegen.


(9) Das wahre Licht, das [für] jeden Menschen scheint, kam in die [Menschen-]Welt.
(10) Es war in der [Menschen-]Welt, und die [Menschen-]Welt war durch es entstanden, und die [Menschen-]Welt [an]erkannte es nicht


(11) Es kam in das eigene und seine eigenen nahmen ihn nicht an. (12) So viele es aber annahmen,
denen gab es Befugnis Kinder Gottes zu werden,
denen, die seinem Namen vertrauen;
(13) Diese wurden – nicht aus Blut noch aufgrund des Willens des Fleisches noch aufgrund des Willens eines Mannes – sondern aus Gott geboren.4


(14) Und das Wort wurde Fleisch,
und es zeltete unter uns;
und wir erblickten seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit wie die eines einzigartigen [Sohnes] vom Vater – voll unverdienter Güte und Wahrheit.


(15) Johannes legte von ihm Zeugnis ab mit dem Ausruf:„dieser ist, von dem ich sagte:5 'der nach mir kommt, ist vor mir entstanden, denn er war vor mir.'“ (16) Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, ja unverdiente Güte für unverdiente Güte. (17) Denn das Gesetz wurde durch die Vermittlung Mose gegeben, die unverdiente Güte und die Wahrheit sind durch Jesus, den Gesalbten, entstanden. (18) Niemand hat Gott jemals gesehen; [der] einzigartige Gott, der im Schoß [seines] Vaters ist, dieser hat ihn [uns] gezeigt.


(19) Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: „wer bist du?“ (20) Und er äußerte sich freimütig und leugnete nichts; und sein Bekenntnis lautete: „Ich bin nicht der Gesalbte.“

(21) Und sie fragten ihn: „Was denn? Bist du Elia?“

Und er antwortete: „Ich bin es nicht.“

„Bist du der Prophet?“6

Und er antwortete: „Nein!“

(22) Darauf sagten sie ihm: „Wer bist du? Denn wir müssen denen, die uns sandten, eine Antwort geben. Was sagst du über dich selbst?“

(23) Er sagte: „Ich bin die Stimme von jemand, der in der Wüste ruft: 'begradigt den Weg [Jehovas]'“, so wie Jesaja der Prophet gesagt hatte.7

(24) Und einige abgesandte waren von den Pharisäern. Und sie fragten ihn folgendermaßen: „Wieso tauchst du [Menschen} ein, wenn du weder der Gesalbte, noch Elia, noch der Prophet bist?“ (26) Als Antwort sagte ihnen Johannes: „Ich tache [Menschen] im Wasser ein; unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, (27) der nach mir kommt. Ich bin nicht würdig, auch nur seine Schnürsenkel zu binden.“ (28) Dies trug sich in Bethanien östlich des Jordans zu, wo Johannes [Menschen] einzutauchen pflegte.


(29) Am nächsten Tag sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: „Da! Das Lamm Gottes, dass die Sünden der [Menschen-]Welt wegnimmt! (30) Dieser ist es, von dem ich sagte: 'der nach mir kommt, ist vor mir entstanden, denn er war vor mir.' (31) Und ich kannte ihn nicht. Aber ich kam [Menschen] im Wasser einzutauchen, damit [er] für Israel offenbar wird. (32) Und Johannes legte folgendes Zeugnis ab: „Ich sah den Geist wie eine Taube auf ihn herabkommen, und auf ihm bleiben. (33) Und ich kannte ihn nicht, sondern der mich aussandte, [Menschen] im Wasser einzutauchen, dieser sagte mir: 'Auf wen du auch immer den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der [Menschen] in einen heiligen Geist eintaucht.' (34) Und ich habe es gesehen und bin Zeuge, dass dieser der Sohn Gottes ist.“


(35) Am nächsten Tag stand Johannes wieder [dort] mit zwei seiner Schüler. (36) Und als er Jesus vorbeikommen sah, sagte er: „Da! Das Lamm Gottes!“ (37) Als seine zwei Schüler ihn dies sagen hörten, liefen sie hinter Jesus her. (38) Als Jesus sich umdrehte und sah, dass sie ihm nachliefen, fragte er sie: „Was wollt ihr?“ Sie sagten ihm: „Rabbi (was man mit „Lehrer“ übersetzt), wo hältst du dich auf?“ (39) Er sagte ihnen: „Kommt und seht [selber]!“ Also kamen sie [mit ihm], um zu sehen, wo er sich aufhielt; und sie blieben den Tag bei ihm. Es war ungefähr zwei Stunden vor Sonnenuntergang.8 (40) Einer von den zweien, die Johannes hörten und Jesus hinterher gingen war Andreas, der Bruder von Simon „Felsblock“ Petrus. (41) Dieser fand als erstes Simon seinen Bruder und sagte ihm: „Wir haben den Messias gefunden (was man mit „gesalbter“ übersetzt)!“ (42) Er brachte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn erblickte, sagte er: „Du bist Simon, der Sohn des Johannes. Du wirst Kephas heißen (was man mit „Felsblock“ übersetzt)!“


(43) Am nächsten Tag wollte er nach Galiläa aufbrechen; und er fand Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: „Komm mit mir!“ (44) Philippus war aus Bethsaida, der gleichen Stadt wie Andreas und Petrus. (45) Philippus traf [dann] Nathanael und sagte ihm: „Wir haben den gefunden, von dem Moses im Gesetz und [von dem] die Propheten schrieben, Jesus, den Sohn Josephs aus Nazaret. (46) Nathanael sagte ihm: „Aus Nazaret kann etwas gutes kommen?“ Philippus sagte ihm: „Komm und sieh [selbst]!“ (47) Jesus sah Nathanael zu sich kommen und sagte über ihn: „Da! Wirklich ein Israelit, in dem kein Betrug ist!“ (48) Nathanael sagte ihm: „Woher kennst du mich?“ Jesus gab ihm zur Antwort: „Ich kannte dich [schon], bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst.“ (49) Nathanael antwortete ihm: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König Israels!“ (50) Jesus gab ihm zur Antwort: „Du vertraust mir, weil ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst größeres [als das] sehen!“ (51) Und er sagte ihm: „Wahrhaftig! Ihr werdet den Himmel offen sehen, und die Boten Gottes, die zum Menschensohn herab- und [wieder] heraufgehen.“


1Wtl.: „ein Gott“

2Bei anderer Zeichensetzung: und ohne es ist kein einziges Ding entstanden. Was entstand. (4) in ihm war Leben

3Wtl.: „glauben“, so auch im folgenden

4Oder: „gezeugt“

5Oder: „von dem man sagte“

65.Mose 18,15

7Jesaja 40,3

8Wtl.: etwa die zehnte Stunde (d.h. 16:00 Uhr)

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