Dienstag, 27. April 2010
Jesus=Jehova? (III) Jesaja 40,3
hgp, 12:31h
Ein neuer Beitrag in dieser Serie: Wir schauen uns das nächste Argument desselben Autors an, der behauptet, dass Jesus mit Jehova gleichzusetzen ist (Hervorhebung von mir):
In dieser ganzen Prophezeiung wird immer wieder auf einen Weg hingewiesen (EB):
Der Leser der Prophezeiung wird durch den "Weg" an den Auszug aus Ägypten erinnert (siehe 51,10f), bei dem Jehova in Form einer Feuer und Wolkensäule vor dem Volk herging und ihm einen Weg durch das Meer und die Wüste bahnte. Damit wird u.a. die Sicherheit vermittelt, dass genauso, wie Gott das Volk aus Ägypten führte, kann er es mit der gleichen Sicherheit aus Babylon befreien.
Wer ist dann aber derjenige, der in Jesaja 40,3 in der Wüste ruft? Offensichtlich nicht Gott. Einen wichtigen Hinweis hierzu enthält Markus 1,2-4:
Wie passt das zu Lukas 3? Gott bereitet auch hier einen Weg für seinen Gesalbten, um seinen Willen durchzuführen, nämlich für Jesus, der sein irdisches Werk begann, und um sein Volk von Sünde zu befreien, nämlich durch Jesus. Jesus ist der Gesalbte, dessen Weg bereitet wird, Jesu Tätigkeit eröffnet den Juden den Weg in den neuen Bund und Johannes ist der Herold, der dies ankündigt. Alles dies passt perfekt zu der Prophezeiung in Jesaja 40-66, die die Befreiung Israels durch einen Gesalbten beschreibt.
Am Rande bemerkt besagt Jesaja 40 gemäß der Wiedergabe in Lukas 3, dass man "die Rettung Gottes" (d.h. die Rettung, die Gott bewirkt) sehen wird, nicht Gott selbst. Jesus ist die Rettung Gottes, wie es schon sein Name ankündigt, da "Jesus" bekanntermaßen "Jehova ist Rettung" bedeutet. Er war sichtbar, nicht Gott selbst.
Weiterhin ist Jesus "der Weg" (Johannes 14,6). Man könnte also auch (ergänzend zum vorherigen) den Text aus Jesaja so verstehen, dass Johannes durch sein Predigen und Taufen das Volk zu Jesus, "dem Weg", führte. Er forderte das Volk auf zu bereuen, und so alle "Berge" einzuebnen, die im Weg standen, Jesus als Weg zu Gott anzunehmen.
Auch hier muss man also wieder von vornherein annehmen, dass Jesus Gott ist, um den Text überhaupt so zu verstehen, wie unser Autor es tat. Aber man kann keinen gültigen Beweis damit beginnen, dass man voraussetzt, was man beweisen will. Außerdem muss er den Text in Jesaja 40 aus seinem Zusammenhang reißen, um dieses Verständnis zu ermöglichen. Die alternativen Verständnismöglichkeiten hingegen passen besser zum Kontext von Jesaja 40,3 und widersprechen den Worten der Evangelien nicht.
Daher beweist auch dieser Text nicht, dass Jesus mit Jehova identisch ist; stattdessen zeigt er, dass Jehova durch Jesus seinem Volk einen Weg zur Rettung schafft. Johannes kündigte den Weg zur Rettung an. Jesus war der Weg für die Israeliten in den neuen Bund.
Hier mögen noch ein paar kurze Beispiele folgen, aus denen deutlich wird, daß es (u.a.) das Ziel das NT's ist, zu zeigen, daß Jesus Jahwe ist, sprich, daß er Gott ist. Damit ist nicht gesagt, daß an allen Stellen, wo das AT von Jahwe redet, von Jesus die Rede ist. An einigen Stellen ist es aber nach der Lehre des Neuen Testamentes sehr wohl so. Dies ändert man auch nicht dadurch, daß man im NT in den AT-Zitaten "Jehova" übersetzt.Hier ergänzt er diesen Punkt noch:
[...]
Jes 40,3 -> Lk 3,4-6: Daß der Herr und Heiland, dem Johannes der Täufer den Weg bereitet, Jesus ist, macht spätestens V. 16 klar.
Johannes der Täufer kündigt Jesus, den Messias, an und sieht dieses Geschehen in Jesaja prophezeit - er ist der "Prediger in der Wüste", der Jesus, "dem Herrn = Jahwe", den Weg bereitet.Und damit wir nicht raten müssen, die genannten Bibeltexte aus der NWÜ und der Elberfelder Bibel:
Jesaja 40,3: (NWÜ)Horch! Es ruft jemand in der Wildnis: „Bahnt den Weg Jehovas! Macht für unseren Gott die Landstraße durch die Wüstenebene gerade.Die Frage lautet nun: Bereitet Johannes nun den Weg, auf dem Jehova gehen soll, oder kann man den Text anders besser verstehen? Schauen wir uns zuerst Jesaja an: In den Kapiteln ab Jesaja 40 ist das Thema zuerst einmal die Wiederherstellung Israels nach dem babylonischen Exil. Am deutlichsten wird diese Bezugnahme in Jesaja 44,28-45,1, wo Cyrus als Gesalbten Gottes bezeichnet, der Jerusalem wieder herstellt.
(EB) Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!
Lukas 3,4-6.16: (NWÜ) 4 so wie im Buch der Worte des Propheten Jesaja geschrieben steht: „Horch! Es ruft jemand in der Wildnis: ‚Bereitet den Weg Jehovas, macht seine Straßen gerade. 5 Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel eingeebnet werden, und die Krümmungen sollen zu geraden Wegen und die rauhen Stellen zu ebenen Wegen werden; 6 und alles Fleisch wird Gottes Mittel zur Rettung sehen.‘ “
[...]
16 gab Johannes zur Antwort, indem er zu allen sagte: „Ich für meinen Teil taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, welcher stärker ist als ich, dem die Riemen der Sandalen zu lösen ich nicht wert bin. Er wird euch mit heiligem Geist und mit Feuer taufen.
(EB) 4 wie geschrieben steht im Buch der Worte Jesajas, des Propheten: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade gerade!
5 Jedes Tal wird ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme wird zum geraden Weg und die holperigen zu ebenen Wegen werden;
6 und alles Fleisch wird das Heil (Fn.: o. die Rettung) Gottes sehen."
[...]
16 antwortete Johannes allen und sprach: Ich zwar taufe euch mit4 Wasser; es kommt aber ein Stärkerer als ich, und ich bin nicht würdig, ihm den Riemen seiner Sandalen zu lösen; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.
In dieser ganzen Prophezeiung wird immer wieder auf einen Weg hingewiesen (EB):
Jesaja 42,16:Und ich will die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen, auf Pfaden, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen. Die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen und das Holperige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tun und von denen ich nicht ablassen werde.Wie wir sehen, ist in der gesamten Prophezeiung nicht die Rede von einem Weg, den irgendein Mensch bahnt und auf dem Jehova dann geht, sondern von einem Weg, den Jehova bereitet, auf dem dann der Gesalbte (hier: Cyrus) Gottes Willen ausführt und auf dem das Volk Gottes gerettet wird.
Jesaja 43,19: Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.
Jesaja 45,13: Ich, ich habe ihn(Fn: d.h. Kyrus) erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege ebne ich. Er wird meine Stadt bauen und meine Weggeführten freilassen, nicht für einen Kaufpreis und nicht für ein Geschenk, spricht der HERR der Heerscharen.
Jesaja 48,17.20: So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu deinem Nutzen, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.[...]20 Zieht aus Babel fort!
Jesaja 49,10.11: Sie werden nicht hungern und nicht dürsten, und weder Wüstenglut noch Sonne wird sie treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie leiten und wird sie zu Wasserquellen führen. 11 Alle meine Berge will ich zum Weg machen, und meine Straßen werden hoch dahinführen.
Jesaja 51,10,11: Bist du es nicht, der das Meer ausgetrocknet hat, das Wasser der großen Flut, der die Tiefen des Meeres zu einem Weg gemacht hat, damit die Erlösten hindurchzogen?
11 Und die Befreiten des HERRN werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel
Jesaja 57,14: Und er sagt: Macht Bahn, macht Bahn! Bahnt einen Weg! Beseitigt jedes Hindernis aus dem Weg meines Volkes!
Der Leser der Prophezeiung wird durch den "Weg" an den Auszug aus Ägypten erinnert (siehe 51,10f), bei dem Jehova in Form einer Feuer und Wolkensäule vor dem Volk herging und ihm einen Weg durch das Meer und die Wüste bahnte. Damit wird u.a. die Sicherheit vermittelt, dass genauso, wie Gott das Volk aus Ägypten führte, kann er es mit der gleichen Sicherheit aus Babylon befreien.
Wer ist dann aber derjenige, der in Jesaja 40,3 in der Wüste ruft? Offensichtlich nicht Gott. Einen wichtigen Hinweis hierzu enthält Markus 1,2-4:
Wie geschrieben steht in den Propheten: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.« 3 »Die Stimme eines Rufenden [ertönt] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!« 4 So begann Johannes in der WüsteDemnach kann der Ausruf aus Jesaja 40,3 als Ausruf eines Herolds verstanden werden, der ein wichtiges Ereignis ankündigt. Der Herold tut natürlich selber nichts, aber er kündigt ein Ereignis an; das war natürlich auch in der "Ich"-Form möglich, da der Herold ja die Worte dessen verkündet, der ihn aussandte.
Wie passt das zu Lukas 3? Gott bereitet auch hier einen Weg für seinen Gesalbten, um seinen Willen durchzuführen, nämlich für Jesus, der sein irdisches Werk begann, und um sein Volk von Sünde zu befreien, nämlich durch Jesus. Jesus ist der Gesalbte, dessen Weg bereitet wird, Jesu Tätigkeit eröffnet den Juden den Weg in den neuen Bund und Johannes ist der Herold, der dies ankündigt. Alles dies passt perfekt zu der Prophezeiung in Jesaja 40-66, die die Befreiung Israels durch einen Gesalbten beschreibt.
Am Rande bemerkt besagt Jesaja 40 gemäß der Wiedergabe in Lukas 3, dass man "die Rettung Gottes" (d.h. die Rettung, die Gott bewirkt) sehen wird, nicht Gott selbst. Jesus ist die Rettung Gottes, wie es schon sein Name ankündigt, da "Jesus" bekanntermaßen "Jehova ist Rettung" bedeutet. Er war sichtbar, nicht Gott selbst.
Weiterhin ist Jesus "der Weg" (Johannes 14,6). Man könnte also auch (ergänzend zum vorherigen) den Text aus Jesaja so verstehen, dass Johannes durch sein Predigen und Taufen das Volk zu Jesus, "dem Weg", führte. Er forderte das Volk auf zu bereuen, und so alle "Berge" einzuebnen, die im Weg standen, Jesus als Weg zu Gott anzunehmen.
Auch hier muss man also wieder von vornherein annehmen, dass Jesus Gott ist, um den Text überhaupt so zu verstehen, wie unser Autor es tat. Aber man kann keinen gültigen Beweis damit beginnen, dass man voraussetzt, was man beweisen will. Außerdem muss er den Text in Jesaja 40 aus seinem Zusammenhang reißen, um dieses Verständnis zu ermöglichen. Die alternativen Verständnismöglichkeiten hingegen passen besser zum Kontext von Jesaja 40,3 und widersprechen den Worten der Evangelien nicht.
Daher beweist auch dieser Text nicht, dass Jesus mit Jehova identisch ist; stattdessen zeigt er, dass Jehova durch Jesus seinem Volk einen Weg zur Rettung schafft. Johannes kündigte den Weg zur Rettung an. Jesus war der Weg für die Israeliten in den neuen Bund.
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