Eine (vermutlich katholische) Kirche in der Schweiz macht folgendermaßen Werbung für den Gottesdienstbesuch:

Vor über einem Jahr hat beim Besuch der Zeugen Jehovas eine Person, wohnhaft im Gebiet Emmental oder Entlebuch, an der Haustür folgende Aussage gemacht: «Bitte lassen Sie mich mit Ihrer Organisation in Ruhe, wir gehen in die Kirche.» Leider ist diese Person bis heute dort nicht angekommen. Es besteht sogar der Verdacht, dass er oder sie die Kirche als falsches Alibi gebraucht hat, um einer unangenehmen Diskussion auszuweichen.

[...]

wenn Sie sachdienliche Hinweise über die Person aus dem Emmental oder Entlebuch haben – oder diese Person sogar selber sind – dann wenden Sie sich bitte an Ihren Pfarrer oder gehen Sie nächsten Sonntag in den Gottesdienst.

Der Autor hat hier den Finger auf eine Wunde der großen Volkskirchen gelegt: Die Mehrzahl der "Gläubigen" fühlen sich als Beitragszahler, die alle oder die meisten religiösen "Verpflichtungen" an bezahlte Kräfte abgeben wollen, wie z.B. den Gottesdienstbesuch.

Zumindest gut zu wissen, dass ich Recht hatte mit meiner Einschätzung, dass viele derjenigen, die mir sagen: "ich habe meine Religion", diese nur herausfischen, wenn Zeugen Jehovas vor der Tür stehen und sie dann wieder zurück in ihren Schrank stellen. Wie gut, dass ich immer mal wieder komme, sonst würden sie möglicherweise ganz vergessen, in welcher Schublade sie ihre Religion versteckt haben.