Dienstag, 26. April 2011
Bulgarien: Gottesdienst angegriffen
hgp, 10:53h
Am 17.04.2011 wurde in der Stadt Burgas in Bulgarien ein Gottesdienst der Zeugen Jehovas von Anhängern einer extremistischen Partei (VMRO) angegriffen. Anwesende Zeugen Jehovas wurden mit Steinen beworfen. Die Eingangstür würde zerstört und mindestens ein Brandsatz wurde in das Gebäude geworfen. Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden nach dieser Pressemeldung beschädigt. Im Gebäude waren ca. 100 Personen versammelt, darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen. Fünf Zeugen Jehovas wurden verletzt und mussten sich im Krankenhaus behandeln lassen. Die Angriffe wurden gefilmt und (anscheinend) im bulgarischen Fernsehen gezeigt.
Hier behauptet die VMRO, dass die Angreifer nichts mit ihrer Protestaktion zu tun hätten; allerdings könne man nach ihrer Meinung mit weiteren derartigen Angriffen rechnen, wenn Zeugen Jehovas nicht verboten würden, die sie als "gefährliche Sekte" bezeichnen. Hier kann man ein Foto mit einem der Steine gesehen, die auf Menschen geworfen wurden; die VMRO kündigt die nächsten "Proteste" (lies: Mob-Angriffe) für den 01.05. in Sofia an.
Videos sind auf Youtube unter anderem hier und hier zu finden. Wer sie gesehen hat, kann wahrscheinlich selber erkennen, ob die VMRO mit ihrer Einschätzung recht hatte, dass die Angriffe nichts mit ihrer Aktion zu tun hätten. Es gibt eine offizielle Pressemitteilung (in englischer Sprache) von Zeugen Jehovas zu dem Vorfall:
Hier behauptet die VMRO, dass die Angreifer nichts mit ihrer Protestaktion zu tun hätten; allerdings könne man nach ihrer Meinung mit weiteren derartigen Angriffen rechnen, wenn Zeugen Jehovas nicht verboten würden, die sie als "gefährliche Sekte" bezeichnen. Hier kann man ein Foto mit einem der Steine gesehen, die auf Menschen geworfen wurden; die VMRO kündigt die nächsten "Proteste" (lies: Mob-Angriffe) für den 01.05. in Sofia an.
Videos sind auf Youtube unter anderem hier und hier zu finden. Wer sie gesehen hat, kann wahrscheinlich selber erkennen, ob die VMRO mit ihrer Einschätzung recht hatte, dass die Angriffe nichts mit ihrer Aktion zu tun hätten. Es gibt eine offizielle Pressemitteilung (in englischer Sprache) von Zeugen Jehovas zu dem Vorfall:
Violent mob attacks Jehovah’s Witnesses in Bulgaria during annual observance of Christ’s death[UPDATE]: Und jetzt auch die deutsche Übersetzung:
BURGAS, Bulgaria—On Sunday, April 17, 2011, at 7:30 pm, Jehovah’s Witnesses in the city of Burgas were peacefully gathered at their Kingdom Hall for the annual commemoration of the death of Jesus Christ. About 20 minutes before the program was to begin, an angry mob of about 60 men, some waving flags of the political party VMRO, gathered in front of the Kingdom Hall. The mob threw large stones at the Witnesses who were at the entrance of the building. After that, the mob stormed the door.
The Witnesses called the police immediately, but they were slow to respond. At the time of the attack, more than 100 people were inside the hall, including women, children and elderly ones. Injuries resulted from the attack, and five victims were taken to the hospital by ambulance with severe injuries, including concussions.
Representatives of the political party VMRO have disrupted the peaceful meetings of Jehovah’s Witnesses on several occasions in the past and have repeatedly used the media to circulate defamatory lies about the Witnesses. Criminal complaints against this political party have been filed on numerous occasions, but the attacks have continued. Now, the international community is watching to see how the authorities of the Bulgarian government will react to these lawless and criminal acts.
In Bulgaria last year nearly 4,000 attended the Witnesses’ annual commemoration of Christ’s death. Worldwide there are over 7.5 million Jehovah’s Witnesses who peacefully meet together for worship.
Pöbelangriff auf Jehovas Zeugen in Bulgarien
Burgas (Bulgarien) — Am Sonntag, den 17. April 2011, um 19.30 Uhr waren Jehovas Zeugen in der Stadt Burgas friedlich versammelt, um ihre jährliche Feier zum Gedenken an Jesu Tod zu begehen. Etwa 20 Minuten vor Programmbeginn rottete sich vor ihrem Königreichssaal (Kirchengebäude von Jehovas Zeugen) ein wütender Mob von etwa 60 Männern zusammen. Einige schwenkten die Fahnen der bulgarischen Partei VMRO. Die Meute bewarf die Zeugen Jehovas, die im Eingangsbereich des Königreichssaals standen, mit großen Steinen und stürmte dann die Eingangstür.
Die Zeugen alarmierten sofort die Polizei. Die ließ sich aber viel Zeit. Zur Zeit des Angriffs befanden sich in dem Gebäude über 100 Menschen, darunter Betagte, Frauen und Kinder. Es gab Verletzte. Fünf der Opfer mussten mit schweren Verletzungen im Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Einige erlitten eine Gehirnerschütterung.
Das ist nicht die erste friedliche gottesdienstliche Zusammenkunft von Jehovas Zeugen, die in jüngster Zeit von Anhängern der VMRO in Bulgarien massiv gestört wurde. Überdies haben die politischen Aktivisten wiederholt die Medien dazu missbraucht, verleumderische Lügen über die Zeugen in Umlauf zu setzen. Trotz Strafanzeigen gegen diese politische Partei nehmen die Angriffe kein Ende. Die internationale Gemeinschaft wird nun aufmerksam zu beobachten haben, wie die zuständigen Instanzen der bulgarischen Regierung auf diese ungesetzlichen und kriminellen Übergriffe reagieren.
Im vergangenen Jahr haben in Bulgarien fast 4 000 Personen die Gedenkfeiern besucht, die Jehovas Zeugen am Todestag Jesu abhielten. Weltweit versammeln sich über 7,5 Millionen Angehörige der Religionsgemeinschaft friedlich zu ihren Gottesdiensten.
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