Zeugen Jehovas wird häufig vorgeworfen, dass sie den Wachtturm als wichtiger ansehen als die Bibel (siehe z.B. hier) bzw. dass sie den Wachtturm als inspiriert ansehen. Daher will ich hier Zitate aus dem Wachtturm und anderer Literatur der Zeugen Jehovas sammeln, die uns das Gegenteil belegen.

Solltest du ein entsprechendes Zitat kennen, dann hinterlasse einfach einen Hinweis als Kommentar. Dabei sind folgende Punkte hilfreich:
eine genaue Quellenangabe (Buchtitel, Datum der Zeitschrift, Seitenzahl), den genauen Text ohne Änderungen, möglichst die deutsche Ausgabe. Ich freue mich aber auch über Quellen, die noch etwas Nacharbeit erfordern. Besonders geschätzt werden Zitate von vor dem zweiten Weltkrieg und deutsche Quellen, die den hier bereits eingetragenen englischen entsprechen.

Von Zeit zu Zeit werde ich dann die Zitate aus euren Kommentaren in den Haupttext einfügen.

Der Wachtturm 1. 5.1995 S. 13:

Jehovas Zeugen schätzen ihre Bibelstudienhilfsmittel wie etwa den Wachtturm sehr und gebrauchen sie regelmäßig. Aber sie wissen, daß keines davon die Bibel ersetzen kann. Schon 1909 schrieb Charles Taze Russell, der erste Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, an die Leser des Wachtturms: „Laßt uns nie vergessen, daß die Bibel unser Maßstab ist, und daß, wie Gott-gegeben unsere Hilfsmittel auch sein mögen, sie doch nur ‚Hilfsmittel‘ und kein Ersatz für die Bibel sind.“

Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes (1993), S. 708:

Die Angehörigen der einen wahren christlichen Organisation empfangen heute weder Offenbarungen von Engeln, noch sind sie von Gott inspiriert.

Offenbarungsbuch (1988) S. 9:

Wir behaupten nicht, daß die Erläuterungen in diesem Buch unfehlbar sind. Wir sagen wie Joseph in alter Zeit: „Sind Deutungen nicht Sache Gottes?“ (1. Mose 40:8). Wir sind jedoch fest überzeugt, daß die Erklärungen in diesem Werk mit der Bibel als Ganzem übereinstimmen.

Jehovas Zeugen — weltweit vereint, Gottes Willen zu tun (1986), S. 26f:

Die leitende Körperschaft besteht aus gesalbten Christen (13 im Jahre 1986). [...] Sie sind nicht von Gott inspiriert und somit nicht unfehlbar, [...] Während diese Männer fortgesetzt die Bibel studieren, auf die fortschreitende Verwirklichung der Vorsätze Gottes und auf die Erfüllung von Prophezeiungen durch das Weltgeschehen achten sowie darauf, welche Situation sich für Gottes Volk in der Welt entwickelt, halten sie es mitunter für notwendig, in bezug auf einige Lehren Änderungen vorzunehmen, die auf einem besseren Verständnis beruhen.

Der Wachtturm 15. 5.1981 S. 19:

Es stimmt, daß die Brüder, die diese Publikationen schreiben, nicht unfehlbar sind. Ihre Schriften sind nicht inspiriert wie diejenigen des Paulus und der anderen Bibelschreiber (2. Tim. 3:16). Wenn das Verständnis klarer wurde, war es deshalb hin und wieder notwendig, einige Ansichten zu korrigieren (Spr. 4:18). Das hatte aber zur Folge, daß die biblisch begründete Lehre der Zeugen Jehovas ständig geläutert wurde. Da im Laufe der Jahre Berichtigungen vorgenommen wurden, hat man sie in diesen „letzten Tagen“ in seinem Leben immer besser anwenden können.

Der Wachtturm 1. 6.1979 S. 23-24:

In dieser Hinsicht sollte man jedoch beachten, daß der „treue und verständige Sklave“ nicht inspiriert und nicht vollkommen ist. Die Aufzeichnungen bestimmter Glieder der Klasse des „Sklaven“, die den christlichen Teil des Wortes Gottes ausmachen, sind zwar inspiriert und unfehlbar, doch das trifft nicht auf spätere Schriften zu. Weder die Veröffentlichungen zur Zeit Charles Taze Russells, des ersten Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society, noch diejenigen zur Zeit J. F. Rutherfords, des nachfolgenden Präsidenten, waren vollkommen. Das heller werdende Licht, das auf Gottes Wort gefallen ist, und die geschichtlichen Tatsachen machten bis heute Änderungen dieser oder jener Art erforderlich.

Der Wachtturm, 01.06.1966, S.351:
Aber auch heute, da sich die Worte nach Joel 2:28,29 erfüllen, hilft der Geist oder die wirksame Kraft Gottes den ergebenen Dienern Jehovas -obwohl er sie nicht inspiriert-, allen, diem sie freundlich und dankbar aufnehmen, die biblischen Prophezeiungen zu erklären.

The Watchtower 1954 10/15 p. 638:

In regard to how the truth is brought forth through Jehovah’s organization, please note that if the Watch Tower Society were infallible there would be no need for future correction of viewpoints held; but because it is not infallible and has never claimed to be, from time to time corrections are necessary. If Jehovah’s spirit operated in the way it did upon Bible writers, inspiring them to write according to Jehovah’s thoughts, then no future corrections in matters would ever be necessary. But because the spirit does not operate in this way today some corrections are made from time to time.

The Watchtower 1950 8/15 p. 263:

However, The Watchtower does not claim to be inspired in its utterances, nor is it dogmatic. It invites careful and critical examination of its contents in the light of the Scriptures. Its purpose is to aid others to know Jehovah and his purposes toward mankind, and to announce Christ’s established kingdom as our only hope.

The Watchtower 1947 5/15 p. 157-8:

This pouring out of God’s spirit upon the flesh of all his faithful anointed witnesses does not mean those now serving as Jehovah’s witnesses are inspired. It does not mean that the writings in this magazine The Watchtower are inspired and infallible and without mistakes. It does not mean that the president of the Watch Tower Bible and Tract Society is inspired and infallible, although enemies falsely charge us with believing so. We leave it for the pope of Vatican City to claim infallibility, and therefore divine inspiration, in matters of Roman Catholic faith and doctrine according to his decree of A.D. 1870. But we confess with the Scriptures that the day of such inspiration passed long before 1.870, as the apostle Paul showed it would.