Vielleicht kannst du dich noch an den Bio-Unterricht an deiner Schule erinnern: Rudimentäre Organe wurden uns als Überbleibsel ehemals nützlicher Organe vorgestellt, die ihre Funktion durch die Selektion verloren hatten und "bewiesen" uns damit, dass alle Lebewesen durch ungeordnete natürliche Prozesse entstanden.

Eines dieser Organe war der Blinddarmfortsatz, der sich irgendwo auch in deinem Bauch herumräkelt (falls man ihn dir nicht herausgeschnitten hat, da er ja unnütz ist). Auch heute noch kann man lesen, dass es sich um ein rudimentäres Organ handelt. Inzwischen allerdings "könnte es sein", dass ein rudimentäres Organ neue Funktionen "entwickelt" (Man weiß ja, wie das ist, wenn diese kreativen Typen den ganzen Tag rumhängen und nichts zu tun haben).

Scientific American z.B. berichtet, dass eine neue Studie darauf hinweist, dass der Blinddarmfortsatz eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen im Verdauungstrakt spielt.

Damit ist der "Beweis", den man mir in meiner Schulzeit vorgesetzt hat, endgültig zu einem Zirkelschluss mutiert: Der Blinddarm ist das Ergebnis der Evolution, weil er eine "neue" Funktion "entwickelt hat"; und wir wissen, dass er eine neue Funktion entwickelt hat, weil ...? Genau, weil er diejenige verloren haben muss, die die Evolutionstheorie eigentlich erwartet hätte.

Damit beruht das gesamte Konzept der rudimentären Organe einzig darauf, dass man voraussetzt, dass es eine umfassende Evolution allen Lebens aus einer Quelle gegeben hat. Aber wir wissen ja, wie es ist, wenn man versucht zu beweisen, was man zu Anfang als wahr annimmt. Das funktioniert unabhängig davon, ob es tatsächlich war ist oder nicht.