Mittwoch, 15. Februar 2012
Turkmenistan (jetzt wirklich!): Zeuge Jehovas in geheimen Verfahren verurteilt
Jetzt erinnere ich mich wieder, warum ich kürzlich Turkmenistan und Usbekistan verwechselte: Auch in Turkmenistan werden willkürliche Vorwürfe gegen Zeugen Jehovas als Vorwand für Verhaftungen und Verurteilungen genommen.

Wie forum 18 berichtete, wurde Vladimir Nuryllayev wegen Herstellung und Verbreitung von pornographischem Material verurteilt, das auf seinem Computer "gefunden" wurde, obwohl der Computer nicht die notwendige technische Ausrüstung hierzu besitzt. Die Bilder wurden nach einer "Untersuchung" seines Computers auf der Festplatte "gefunden", obwohl diese nach dem Bericht nicht funktionsfähig war.

Nachdem Nuryllayev wegen Aktivität als Zeuge Jehovas angezeigt wurde und hierfür eine Geldstrafe bezahlte, beschlagnahmten zwei Polizisten bzw. Verwaltungsbeamte seinen Computer (natürlich ohne Durchsuchungsbefehl). Als Nuryllayev ihre Namen aufschreiben wollte, wurde er von den Beamten geschlagen.

Gerichtsbeamte wussten nicht einmal, ob der Angeklagte bei der Verhandlung anwesend war. Nach den Informationen von forum 18 wurden auch bereits Angehörige anderer "missliebiger" religiöser Gruppen aufgrund ähnlicher Anklagen verurteilt. Angesichts der Umstände der "Entdeckung" des pornographischen Materials ist es wahrscheinlich, dass die Behörden das Material auf den Computer geladen haben, um einen Vorwand zur Strafverfolgung zu finden.
Pressemitteilung der Zeugen Jehovas hierzu

teilweise Übersetzung des forum-18-Artikels durch die evangelische Allianz Deutschland

...1423 x aufgerufen