Donnerstag, 27. Oktober 2011
Logik und Fakten: Woher wissen Forscher, woher das Känguruh kommt?
[siehe hier einen ähnlichen Beitrag von mir]

In einer Tageszeitung konnte man heute folgendes lesen (Hervorhebungen von mir):
Jürgen Schmitz von der Uni Münster hat die Ursprünge der australischen Kängurus rekonstruiert. Ihrem Genom nach zu urteilen sind das kleine Wallaby oder Rote Riesenkänguru ganz eng mit anderen Beuteltieren wie den Koalas verwandt. Sie alle stammen von einem Ur-Beuteltier ab, das wohl von Südamerika nach Australien eingewandert ist.

Die Beuteltiere waren zunächst Baumbewohner und womöglich dem im Regenwald beheimateten kleinen Moschusrattenkänguru ähnlich. Erst mit der Ausweitung der Steppen entstanden größere Känguruarten. Man fand Überreste von drei Meter hohen Riesen.
Woher wissen die Forscher, dass die Tiere einen gemeinsamen Vorfahren haben, von dem sie alle abstammen? Natürlich ist es dazu nötig, den englischen Fach-Artikel zu lesen (der natürlich von der Zeitung nicht verlinkt wird, aber Onkel Gugel kannte ihn schon). Dort heißt es bereits in den ersten Sätzen:
The Australasian and South American marsupial mammals, such as kangaroos and opossums, are the closest living relatives to placental mammals, having shared a common ancestor around 130 million years ago. The evolutionary relationships among the seven marsupial orders have, however, so far eluded resolution.

[Meine Übersetzung]: Die australischen und südamerikanischen Beuteltiere wie Känguruhs und Opossums sind die nächsten lebenden Verwandten der Säugetiere mit Plazenta; sie haben einen gemeinsamen Vorfahren, der vor 130 Millionen Jahren lebte. Die evolutinären Beziehungen der sieben Beuteltierordnungen konnten bisher nicht geklärt werden.
Wie man sieht, setzen die Forscher voraus, dass diese Tiere einen gemeinsamen Vorfahren hatten und die heutigen Tiere durch Evolution entstanden. Das ist an sich nicht das Problem, da jeder Forscher irgendwelche Annahmen treffen muss, damit er überhaupt losforschen kann.

Das Problem entsteht aber, sobald man (öffentlich) die Frage stellt, ob es einen gemeinsamen Vorfahren verschiedener Tiergruppen gab und ob die Evolution die heutigen Tiergruppen aus diesem Vorfahren hätte "herstellen" können.

Denn die meisten schauen dann nur auf die Ergebnisse, in denen die rekonstruierten Abstammungssverhältnisse dargestellt werden und meinen, dass damit der Beweis der gemeinsamen Abstammung erbracht sei. Nun kann man aber logisch nicht das beweisen, was man als Prämisse annimmt. Und das ist das Problem so ziemlich aller dieser Untersuchungen soweit man sie in der Frage in Anspruch nehmen will, ob Gott die Lebewesen geschaffen hat, oder ob sie durch Evolution "von selbst "entstanden. Denn in dieser Frage wird grundsätzlich vorab vor Beginn der eigentlichen Untersuchung eine Entscheidung durch die Forscher getroffen, nämlich die Annahme, dass es die Evolution war.

Damit können diese Forschungen natürlich nur zum Ergebnis kommen, dass das, was zu Anfang als wahr angenommen wurde ("es war die Evolution") auch das Ergebnis ist. Aus diesem Grund überzeugt mich die große Menge an Forschungsergebnissen nicht davon, dass "die Evolution eine Tatsache ist". Denn diese Aussage ist nicht Ergebnis der Forschung, sondern Annahme der Forscher.

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