Sonntag, 20. März 2011
Zeugen Jehovas in Eritrea
Die "Washington Times" enthält eine kurze Notiz zur Lage der Zeugen Jehovas in Eritrea (kompletter Artikel: Teil 1, Teil 2):
Eritrea recognizes just four religious communities: the Coptic Orthodox Church, Sunni Islam, the Roman Catholic Church and a Lutheran-affiliated denomination. In contrast, all other religious groups must register with the government. While some have applied for registration, no applications have been approved. Every religious group outside of the four recognized communities is considered illegal.

Eritrea anerkennt nur vier Religionsgemeinschaften: die koptische orthodoxe Kirche, den sunnitischen Islam, die römisch-katholische Kirche und eine lutherische Konfession. Im Gegensatz dazu müssen sich alle anderen Religionsgemeinschaften bei der Regierung registrieren lassen. Zwar haben sich einige Gemeinschaften um eine Anerkennung bemüht, aber kein Antrag wurde bewilligt. Jede Religion außer den vier genannten wird als illegal betrachtet.

The implications for the excluded groups and their members are chilling. Members have been arrested and detained without charge. While imprisoned, they have been beaten, tortured, packed into crowded quarters and exposed to extreme temperature fluctuations. The regime has banned their public religious activities, disrupted their gatherings and closed their places of worship.

Die Folgen für die nicht anerkannten Gruppen sind erschreckend: Mitglieder werden verhaftet und ohne Anklage eingesperrt. Im Gefängnis werden sie geschlagen, gefoltert, in überbelegten Zellen gehalten und extremen Temperaturen ausgesetzt. Die Regierung hat ihre öffentliche religiösen Aktivitäten verboten, Gottesdienste unmöglich gemacht und Anbetungsstätten geschlossen.

[...]

Jehovah’s Witnesses and Evangelical and Pentecostal Christians have received some of the worst treatment. Thousands have been imprisoned and many of them tortured in order to compel them to recant their faith. In one instance, 20 individuals, mostly Jehovah’s Witnesses and some Pentecostals, were allegedly forced into a 20-foot container during their imprisonment. Because of their religious beliefs, including conscientious objection to military service, Jehovah’s Witnesses had their citizenship revoked in 1994. They are barred from obtaining government work, business licenses and identity and travel documents.

Zeugen Jehovas, evangelikale Christen und Angehörige der Pfingstgemeinden waren mit der schlimmsten Behandlung ausgesetzt. Tausende wurden eingesperrt und viele von ihnen gefoltert, um sie dazu zu bringen, ihrem Glauben abzuschwören. In einem Fall wurden 20 Personen, die meisten Zeugen Jehovas sowie einige Pfingstler angeblich gezwungen ihre Haft in einem 20-Fuß-[Stahl]-Container zu verbringen. Wegen ihres religiösen Bekenntnisses, das u.a. die Ablehnung des Wehrdienstes aus Gewissensgründen, würde Zeugen Jehovas 1994 die Staatsangehörigkeit aberkannt. Sie haben daher keine Möglichkeit, im öffentlichen Dienst zu arbeiten, ein Gewerbe zu eröffnen sowie Ausweis- und Reisepapiere zu erhalten.
20-Fuß-Container sind Stahlcontainer mit einer Größe von ca. 2,5mx6m Grundfläche. D.h., dass pro Person nicht einmal ein Quadratmeter Platz zur Verfügung steht, zum Schlafen und für alle anderen menschlichen Bedürfnisse. Und die Temperaturen solch einem Container in der afrikanischen Sonne will ich mir liebner nicht vorstellen.

Aber wie der Artikel klar macht: solange Eritrea weiter wertvolle Mineralien für unsere Industrien exportiert, braucht die Regierung nur wenig Angst haben, dass irgend jemand etwas gegen derartige Zustände unternimmt.

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